Genaue Informationen über Schneehöhen und Liftbetrieb sind unter der Internetadresse www.holidayinfo.cz zu finden.

Heidelbeeren pflücken ist verboten
Im Riesengebirge auf tschechischer Seite kostet der Verstoß 10000 Kronen.

Harrachov. Schon zum achten Mal hat die Verwaltung des Naturparks Riesengebirge Teile des Wandergebiets gesperrt. Der Grund seien viele Heidelbeerpflücker, die nicht nur Beeren ernten, sondern damit auch der Natur arg zusetzen. Das teilte die Verwaltung mit. Wer im gesperrten Gebiet abseits der Wege läuft, muss eine Strafe von 10000 Kronen (rund 435 Euro) zahlen.
Die Verordnung gilt bis Mitte Oktober. Touristen können jedoch überall Wander- und Radwege im Riesengebirge nutzen, auch in den gesperrten Regionen. Die meisten „Pflücker“ kommen im Übrigen aus Polen. Darum will man dort mit einer Kampagne auf den Naturschutz hinweisen.
Auch Schneekoppe gesperrt
Konkret betroffen von der Sperre sind vor allem Regionen, die ohnehin nur über Wanderwege betreten werden dürfen. Die Verordnung gilt für die Umgebung der Vosecká Bouda in Harrachov v Krkonoších (Harrachsdorf), den Berg Lysá hora nahe Rokytno (Sahlenbach), den Berg Kotel (Kesselkope), für die Elbequelle, die Lucní-Wiese, Stríbrný hrbet (Silberkamm), den Lišcí hora (Fuchsberg) und den Studnicní hora (Vorgipfel der Schneekoppe), Obrí dul (Riesengrund), die Snežka (Schneekoppe), Lví dul (Löwengrund), Dlouhý (Langer Grund) und Pomezní hreben (Kolbenkamm ) bei Dolní Malá Úpa sowie für die Gegend um Cerná (Schwarzbach) und Svetlá hora (Lichtenwerden). (Zitat SZ 28.07.08)

Höherer Eintritt in den Riesengebirgsnationalpark
Die Eintrittspreise in den polnischen Riesengebirgsnationalpark haben sich zum Jahresbeginn leicht erhöht. Besucher müssen statt bisher vier Zloty nun 4,60 Zloty (rund 1,25 Euro) bezahlen. Nationalparkdirektor Raj begründete das u.a. mit dem wachsenden Aufwand für den Unterhalt des insgesamt 130 Kilometer langen Wegenetzes und die Beseitigung des Mülls, den leichtfertige Besucher zunehmend hinterlassen würden. Überdies fließe ein Teil der Eintrittsgelder in den Unterhalt der freiwilligen Bergwacht. 1,5 Millionen Touristen seien pro Jahr allein zum höchsten Gipfel des Riesengebirges, der 1602Meter hohen Schneekoppe, unterwegs. (Zitat SZ 21.01.08)

Ungetrübt Urlaub in Karpacz
Wirte im Riesengebirge bemühen sich um mehr Sicherheit für ihre Gäste. Das wird auch zertifiziert.

Elf Hotel- und Pensionsbetreiber im polnischen Riesengebirgskurort Karpacz (Krummhübel) haben sich voriges Jahr ihre Bemühungen für einen ungetrübten Aufenthalt ihrer Feriengäste zertifizieren lassen. „Sicherer Urlauber“ heißt die Aktion, bei der ihnen das örtliche Polizeikommissariat und die Stadtverwaltung behilflich sind.
Kameras auf Parkplätzen
Vor allem geht es den Wirten um geschützte Abstellmöglichkeiten der Gästefahrzeuge auf umzäunten und abschließbaren Parkplätzen. Wo es sich anbot, ließen sie – gleich zur Abschreckung potenzieller Langfinger – Kameras installieren. Einige Hotels werden jetzt auch von Wachschutzunternehmen regelmäßig kontrolliert.
Der Regionalzeitung „Gazeta Wroclawska“ zufolge, hätten diese Aktivitäten schon nach kurzer Zeit in der Kriminalitätsbilanz des vergangenen Jahres positiv zu Buche geschlagen. So gab es im Karpacz 2007 insgesamt 64 Autodiebstähle, im Jahr zuvor waren es noch 102. Diebstähle aus den Hotel- und Pensionszimmern gäbe es in den zertifizierten Häusern nur noch sporadisch, beispielsweise wenn Urlauber leichtfertig Balkontüren nicht verschlossen hätten.
Beispiel soll Schule machen
Die nachahmenswerten Erfahrungen aus Karpacz sollen demnächst auch im Riesengebirgs-Urlaubsort Szklarska Poreba (Schreiberhau) auf fruchtbaren Boden fallen. Erste Gespräche habe es diesbezüglich mit Quartiergebern dort schon gegeben, sagte der Leiter des dortigen Polizeikommissariats. „Zwar bedarf es eines gewissen finanziellen Aufwands für die Installation von Monitoring und anderen Schutzsystemen“, sagte er, „doch letztlich würde sich ein positives Sicherheitsgefühl der Gäste auch positiv im Umsatz auszahlen.“
Die Touristinformation in Karpacz empfiehlt, sich bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten auch gleich nach der Sicherheits-Zertifizierung zu erkundigen.
Zitat SZ 11.01.08

 

Riesengebirge zum Anfassen

In Vrchlabí kann man der Natur auf besondere Art auf die Spur kommen.
In der Station der jungen Naturschützer in Vrchlabí (Hohenelbe) gibt es seit kurzem eine Ausstellung, bei der die Exponate im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen sind. Unter dem Motto ,,Stockfinster – fasse das Riesengebirge an“, kann sich jeder in die Rolle eines Sehbehinderten versetzen. „Die Idee hatten wir bei uns im Naturschutzzentrum“, erzählt Radek Drahný von der Riesengebirgs-Naturparkverwaltung.
Die Besucher bekommen gleich am Eingang ein Tuch über die Augen gebunden und werden mit einem CD-Player mit Anleitung und Kommentar ausgerüstet. Mit Hilfe aller anderen Sinne können sie das Modell des Riesengebirges ertasten, Moorboden spüren oder ausgestopfte Waldtiere und -vögel erkennen. Sie können Honig und andere Waldprodukte schmecken oder barfuß über Sand, Moor oder Zapfen laufen.
Großes Natur-Theater
Es lohnt sich auch, die ständige Ausstellung über das Riesengebirge in Vrchlabí zu besuchen. Sie heißt „Stein und Leben“ und befindet sich im Hauptgebäude des Riesengebirgsmuseums im ehemaligen Kloster des Augustinerordens. Die moderne audiovisuelle Exposition über die Natur des Riesengebirges mutet an wie großes Natur-Theater. „Es handelt sich um eine ganz neue Konzeption, die die Auffassung des klassischen Museums um eine neue Dimension erweitert“, sagt Radek Drahný.
Die Besucher befinden sich zum Beispiel im Modell einer Grotte, können sich alte Bergstollen ansehen und visuell durch einen Bach bummeln. Die Ausstellung zeigt die Ökologie und die einzigartige Natur des Nationalparks in einer einzigartigen Illusion aus Licht, Ton und mehrdimensionalen Bildern. Das Programm dauert 100 Minuten, für Familien mit Kindern gibt es eine 30-minütige Kurzfassung – alles auch in Deutsch und in Englisch.
Das Museum entstand in historischer Kulisse: Die Grafen Maxmilian und Wenzel Morzin gründeten Anfang des 18.Jahrhunderts das Augustinerkloster. Der österreichische Baumeister Mathias Auer schuf einen Bau im Stil des klassizistischen Barocks. Das Museum befindet sich im Konventgebäude.
Geöffnet ist von 8 - 17:15 Uhr (letzter Einlass).
Programm: 40 Kronen (1,40 Euro), Kinder zahlen 20 Kronen (70 Cent).
Husova 213, 543 01 Vrchlabí
Telefon: (+420) 499 456 708
E-Mail:
muzeum@krnap.cz
www.krnap.cz
Zitat SZ 13.10.07

Grenzenlos durchs Gebirge radeln

Für das Iser- und Riesengebirge gibt es jetzt eine neue Radwanderkarte – im benutzerfreundlichen Maßstab von 1:25000 und kostenlos. Herausgebracht haben sie die Mitglieder des Radfahrvereins aus Szklarska Poreba „Schreiberhau auf zwei Rädern“. Verzeichnet sind rund 400 Kilometer Radwanderwege, die zu Exkursionen in die Bergwelt einladen. Und da auch die Polen an den Grenzen nicht mehr Halt machen, gibt es auch gleich noch Hinweise zu Grenzübergängen und Streckenanbindungen für weiterführende Touren auf tschechischer Seite.
Die Idee holten sich die Schreiberhauer Radler übrigens in Deutschland: auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Finanzielle Hilfe kam von der EU. Und damit keiner der radelnden Gäste, die sie nun in Scharen erwarten, vom rechten Weg abkommt, wollen sie jetzt auch gleich noch die Beschilderungen an den Radwegen erneuern.
Zitat SZ 29.09.07

Der Sessellift zum Reifträger im polnischen Riesengebirgsort Szklarska Poreba (Schreiberhau) kann momentan nicht genutzt werden. Die zurzeit erforderlichen Wartungsarbeiten sollen bis Mai dauern. Danach soll der Lift – der vielen Ausflüglern Schweiß und Kraft spart – wieder täglich von 9 bis 16 Uhr in Betrieb sein. (Zitat SZ 28.04.07)

Touristenzentrum
Die Verwaltung des Riesengebirgs-Nationalparks (KPN) will in den nächsten zwei Jahren in Karpacz (Krummhübel) und Sobieszow (Hermsdorf) zwei weitere Informations- und Bildungszentren für die Besucher des Riesengebirges eröffnen. Das im vergangenen Jahr übergebene Zentrum in Szklarska Poreba (Schreiberhau) werde sehr gut angenommen. Multimedial werden dort Flora und Fauna der heimische Bergwelt verdeutlicht.
Geöffnet ist das Infozentrum Dienstag bis Sonntag von 9 bis 15 Uhr.
Zitat SZ 27.01.07

Heiße Tipps für kühle Touren
Die Vosecka bouda (Wossecker-Baude)
liegt auf 1270 Meter Höhe im Westteil des Grenzkammes vom Böhmischen Riesengebirge. Sie ist eine der klassischen Bergbauden und wurde vor 1743 als Schutzhütte für Holzfäller errichtet. Der Name stammt vom Besitzer, einem Tiroler Bergbauern. Als Touristenbaude wurde der Komplex 1896 eingerichtet und 1900 erweitert. Noch heute ist sie in jedem Winter ein beliebtes Ziel für die Skitouristen.
In Pec (Petzer) kann man an zwei Stellen auf Natureis Schlittschuh laufen. Ein beleuchteter Spielplatz befindet sich bei der „Pension bouda Mama“, 120 Meter vom Sessellift auf die Schneekoppe entfernt. Der zweite und höchstgelegenste Eislaufplatz befindet sich bei der „Lesni bouda“ (Waldbaude), nur ein Stück neben der oberen Liftstation Zahradky. Hier können auch Schlittschuhe und Eishockeyschläger ausgeliehen werden. Reservierungen für größere Gruppen sind zu empfehlen. Familiäres Schlittschuhlaufen ist ohne Bestellung möglich. In der stilgerechten Gaststätte sitzt es sich gut. (Zitat SZ 27.01.07)

Abstecher zur Heimstatt seltener Pflanzen
Ausflugstipp. Rund um die Kesselkoppe bei Spindleruv Mlyn führt eine schöne Tour – wenn nicht viel Schnee liegt.
Der Weg von Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) über den Medvedin (Bärhübel, Schüsselberg) zur Goldhöhe ist bekannt. Ebenso die Strecke weiter über die Harrachsteine und Rübezahls Rosenhag hin zu den Dvoracky (Hofbauden – 7,9 km – 1140 Meter hoch). Auf dieser Alm standen bisweilen wohl an die 20 Hütten. Dem grün markierten Krakonosova cesta (Rübezahlweg) folgen wir, aus der Baude heraustretend, rechter Hand. Vorbei am Wegweiser bei der Einmündung von Rot steigen wir am bewaldeten Cihadlo (Vogelherd) hinauf.
Bald haben wir die Goldhöhe im Blickfeld. Dann fällt der Pfad steiler ab. Nach einem Linksbogen öffnet sich die Sicht auf das grandiose Panorama der Mala Koteini jama (Kleine Kesselgrube) am Südosthang des Koteis (Kesselkoppe).
Es handelt sich hier um ein eiszeitliches Gletscherkar mit bis zu 200 Metern zum Teil schroff abfallenden Felswänden. Wald findet man darin nicht, denn die Schneemassen stürzen als Lawinen herab und reißen alles mit, was ihnen im Wege steht.
Weg im Winter gesperrt
Daher ist der Wanderweg dann auch im Winter gesperrt. Die Flächen bleiben im Frühjahr aber nicht kahl. Eine bunte Gemeinschaft der Hochgebirgsfauna und -flora hat hier eine Heimstatt gefunden. Seltene Pflanzen wie Anemonen, Lilien, Nelken, Steinbruchgewächse – an die 300 Arten – gedeihen hier. Der Pfad schlängelt sich mit einigen Steinschwellen dahin. Bei einem spitzen Linksknick steht etwas im Gelände ein privates, aber genehmigtes Kreuz. Es erinnert an den Wanderer Jos. Kubik, der hier den Tod durch Herzschlag erlitt. Wir passieren nun den Kotelsky hrebinek (Felsgrat), der durch seinen Fichtenbewuchs auffällt. Er trennt die beiden aus Gneis und Glimmerschiefer bestehenden Gruben, auch Kessel oder Kare genannt, voneinander. Dann gelangen wir zum Fuß der Velka Koteini jama (Große Kesselgrube). Diese steht ihrer Schwester in Nichts nach. Allerdings ist das wilde Landschaftsbild von diesem Standpunkt aus wegen Strauchbewuchses nicht gut einsehbar. Der Potok Kotelsky (Kesselgrubenbach) wird überschritten. Rechtsdrehend steigt der Pfad noch etwas an.
Rückblickend genießen wir nun die ganze beeindruckende Kulisse der Felsamphitheater, die den Schneegruben ähneln. Bei einer Wegegabelung halten wir uns mit Grün links (11,4 km). Nun wird angestiegen und der Boudecky potok (Bauden- oder Seidelbach – 1054 Meter) gequert. Hier stand seit 1708 die Kesselbaude auf heute etwas verwachsener Almenwiese. Sie brannte 1810 ab. Im Walde treffen wir auf die Masatyk-Bergstraße. Diese bringt uns rechterhand zu dem auf einer Hochwiesenmatte gelegenen Horni Misecky (Obere Schüsselbauden – 15,9 km). Ab dort wandern wir mit der roten Markierung Richtung Spindlermühle etwa noch 3,5 km, weniger, als auf dem Wegweiser (Ww) angegeben. Nach einem Rechtsbogen beim Skilift erreichen wir abwärts im Linksknick des Weges den Ww „Bucharova cesta“ (Bucharweg) am Wegestern. Buchar lebte 1859–1932, war Oberlehrer, führte das Skilaufen im Sportunterricht ein und machte sich verdient um den Riesengebirgstourismus. Wir wandern nun ganz links weiter. Auf zum Teil recht abschüssiger Forststraße „Vodovodni cesta“ (Wasserleitungsweg) gelangen wir zurück nach Spindlermühle (Stadtplatz).
Wanderkarte: Krkonose zapad/stred (Riesengebirge West/ Mitte), 1 : 25 000
Wanderstrecke: 9,5 km ab Hofbaude, Überhöhung: 422 m ab Hofbaude
Zusatzinfo Telefon 0351/ 4714802
Zitat SZ 30.12.06

Denkmal für das schlesische Glas

Ausflugstipp. Ein neues Buch über europäische Glaskunst gibt es jetzt im Riesengebirgsmuseum.
Die Glaskunst ist es, die Stefania Zelasko fasziniert. Und Glaskunst aus ganz Europa ist es, die die polnische Expertin jetzt in einem Bildband versammelt hat. In dem wertvollen Buch werden nicht nur die Objekte der berühmten Glas-Sammlung des Riesengebirgsmuseums in Jelenia Gora (Hirschberg) analysiert, sondern auch Archivquellen ausgewertet, die bislang niemand mehr kannte oder entziffern konnte.
Der Zweite Weltkrieg hatte die Quellen und Dokumente verschüttet, die beweisen, dass schlesisches Glas einmal europaweit anerkannt war. Dr. Zelasko ist es unter Mithilfe deutscher Freunde gelungen, alte Manuskripte zur Glasherstellung und -veredlung zu entziffern. Auch in Kirchenbücher hat sie sich vertieft, um an die Wurzeln der Glasmacherfamilien heranzukommen.
Durch solche Analysen gelang es der Kunsthistorikerin, die im Museum vorhandenen Glaskunstwerke den einzelnen schlesischen, böhmischen oder deutschen Glashütten zuzuordnen. Ihr Beitrag hilft, eine Lücke im Kulturerbe des mitteleuropäischen Kunstglases zu schließen. Welche Arbeit darin steckt, kann ermessen, wer weiß, dass die Glassammlung in Jelenia Gora fast 7000 Objekte umfasst und bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreicht.
Seit Jahren pflegt die Autorin die Zusammenarbeit mit jedem deutschen Museum, das eine größere Glassammlung besitzt. Zu ihr nach Jelenia Gora kommen Wissenschaftler und Glasspezialisten aus ganz Europa. Stefania Zelasko promovierte in Warschau zum Thema „Franz Pohl und die Josephinenhütte in Schreiberhau 1842-1900“. Die Doktorarbeit fand ihren Niederschlag in einem gleichnamigen Buch.
In ihrem jüngsten Buch erinnert sie an Persönlichkeiten, die die Glaskunst im Hirschberger Tal bewahrt haben. Und sie hat sich schon eine weitere Aufgabe gestellt: einen zweiten Band über die legendäre Josephinenhütte in Schreiberhau (heute Szklarska Poreba) und deren Gläser im 20. Jahrhundert.
Stefania Zelasko: Europäisches Glas,
(83-89480-12-3).
erhältlich u.a. im Riesengebirgsmuseum (Muzeum Karkonoskie) in Jelenia Gora, ul. Matejki 28. Geöffnet: Di, Do, Fr 9-15.30 Uhr; Mi, Sa, So 9 bis 16.30 Uhr
Zitat SZ 16.12.06

Das polnische Riesengebirge erwartet die ersten Skifahrer
Karpacz (Krummhübel). Die Loipen und Abfahrtshänge in den polnischen Wintersportorten sind für den Saisonstart Anfang Dezember gut präpariert. Neben natürlichem Schnee rieselt die weiße Pracht auch aus Schneekanonen. Für einen Kubikmeter Kunstschnee werden 300 Liter Wasser benötigt. Zeitgleich erfolgte die technische Durchsicht der insgesamt 16 Skilifte. Ein Tagesticket kostet in Karpacz 60 Zloty (rund 15 Euro), Kinder zahlen 40 Zloty (rund 10 Euro). In Szklarska Poreba (Schreiberhau) kostet die Tageskarte 67 Zloty (rund 17 Euro), ermäßigt ebenfalls 40 Zloty. - SZ 03.12.05

Wo sich im Riesengebirge die meisten Wanderer treffen
Auf dem Weg zu den Bergbauden des Iser- und Riesengebirges. Das Schlesierhaus

Der Pass unterhalb der Schneekoppe (Przetecz pod Sniezka) in 1 394 Metern Höhe trennt zwei in ihrem geologischen Aufbau unterschiedliche Gebirgskämme – den Schlesischen (Hauptkamm) und den Riesenkamm. An der Südseite des Passes liegt der tiefe Riesengrund mit der Aupengrube (Obril dul, Upska jama), an der Nordseite der Melzergrund (Kociol Lomniczki). Auf dem Kamm steht das Schlesierhaus (Dom Slaski).
Wahrscheinlich stand hier schon im 17. Jahrhundert eine Baude, die den zur Schneekoppe Wandernden Schutz gewährte. Das heute bestehende Bauwerk stammt aus den Jahren 1921/22. Beachtenswert ist der in Rundholzblock-Bauweise errichtete Wandersaal mit Veranda. 1947 begann das Schlesierhaus als eines der ersten nach dem Krieg mit der Beherbergung und Verpflegung der Touristen. Wegen der hier meist starken Winde wurde 1924 ein Windkraftwerk gebaut. Leider überlebte es den ersten Winter nicht. Der sich an den Konstruktionsteilen festsetzende Raureif zerstörte es. Hier oben befindet sich übrigens die "verkehrsreichste" Stelle des Kammweges, ist es doch nur noch eine reichliche halbe Stunde bis zum Gipfel der Schneekoppe (Sniezka).
Dabei kann man wählen zwischen dem rot markierten steilen, steinigen, durch eine Steineinfassung und Kette gesicherten, Zickzackweg oder den längeren, dafür bequemeren Jubiläumsweg, der zum 25-jährigen Bestehen des Riesengebirgsvereins 1905 eröffnet wurde. Letzterer empfiehlt sich eher für den Abstieg.
Das Schlesierhaus befindet sich damit an der zentralen Stelle des Riesengebirgskammes und wird als letzte Einkehrmöglichkeit vor dem Aufstieg zur Schneekoppe von allen Touristen, gleich aus welcher Richtung sie kommen, geschätzt. Dies bestätigen auch Henry und Anna Czarsey, die diese Gebirgsbaude seit über 20 Jahre leiten:
"Im Sommer ist es ein einziges Kommen und Gehen. Im Winter kehren die Skitouristen ein." Von Vorteil ist, dass sich an dieser Stelle die Wanderwege aus allen Richtungen kreuzen. Die hier oben kaum existierenden Grenzen zwischen Tschechien und Polen lassen viele touristische Möglichkeiten zu. Allerdings kann man im Schlesierhaus nicht übernachten. Dafür sind die Spezialitäten gefragt: Gulasch, Klöße und Salat für 17,50 Zloty (4,50 Euro) oder Bigos mit Bratwurst für 10 Zloty (2,50 Euro).
Geöffnet ist das Schlesierhaus von 9 bis 17 Uhr.
00 48/ 75 75 35 290.
Aufstieg. Wem der Weg durch den Kociol Lomniczki (Melzergrund) zu anstrengend ist, der kann den Sessellift bis zur kleinen Koppe (Kopa) nutzen, der von 8.30 bis 17 Uhr in Betrieb ist. Bei starkem Wind fährt der Lift allerdings nicht. Eine Bergfahrt kostet 18 Zloty (4,50 Euro), Berg- und Talfahrt 23 Zloty (6 Euro). Für das Betreten des Riesengebirgs-Nationalparks ist ein Eintrittsgeld von vier Zloty (ein Euro) zu entrichten.
Parken. Bewachte Parkplätze (bis 18 Uhr) befinden sich in Karpacz (Krummhübel) gegenüber der Orlinik (Teichmannbaude).

Wo früher im Riesengebirge die Holzfäller wohnten
Auf dem Weg zu den Bergbauden des Iser- und Riesengebirges: Die Bärenbaude

Ein Viertel der Besucher der Bärenbaude (Medvedi bouda) im tschechischen Riesengebirge sind Stammgäste. Sie fahren zum Teil schon seit Jahrzehnten hier her, obwohl – oder vielleicht gerade deswegen – sich an und in dem Gebäude in den letzten 15 Jahren überhaupt nichts mehr geändert hat.
Der Grund, warum niemand die notwendige Modernisierung der Baude investieren will, ist schnell erklärt: Sie hat keinen Eigentümer. Das Gericht muss erst ihren gültigen Besitzer bestimmen. Um die Baude, die vor der Wende ein Erholungsheim des Nationalunternehmens Konstruktiva war, raufen sich mehrere angebliche Besitzer. "Wir leiden sehr darunter, aber das ist eben die Realität", sagt der Betriebsleiter der Baude, Petr Bárta. "Eigentlich müsste an allen Ecken und Enden renoviert werden. Doch wer bezahlt das?"
Die Bärenbaude wurde erst im 19. Jahrhundert gebaut, ursprünglich als Unterkunft für die Holzfäller im Riesengebirge. Zur Herberge für Gewerkschafter wurde sie in den siebziger Jahren. Heute dient sie wieder als Unterkunftsmöglichkeit und Restaurant allen Touristen.
Einfache Unterkünfte
Die Baude liegt auf den Wiesen westlich vom Bärengrund (Medvedí dul) in einer Höhe von 1 050 Metern. Vom Zentrum in Spindleruv Mlýn (Spindlermühle) trennen sie aber nur fünf Kilometer. Sie bietet 110 Übernachtungsplätze für weniger anspruchvolle Touristen oder Studenten. Die Zimmer sind meist für 8 Personen, die in Doppelstockbetten schlafen. Toiletten und Duschen sind gemeinsam zu nutzen.
Für Kinder bis 3 Jahre ist Unterkunft und Essen gratis. Schüler bis 10 Jahre haben 40 Prozent Ermäßigung auf die Verpflegung. Auf der Bärenbaude sind auch Hunde willkommen, sie müssen aber ihren Schlafkasten mithaben. Frühstück ist für zwei, Mittag- oder Abendessen für drei Euro zu haben. Unterkunft mit Halbpension kostet zwölf Euro, mit Vollpension 15 Euro.
Die Gäste locken in die Baude die besonders großen Essenportionen für Volkspreise. "Besseres Beefsteak habe ich noch nicht gegessen, und der Koch versteht auch, mit Lammfleisch umzugehen", lobt beispielsweise Karlheinz Wagner aus Dresden, der sonst meist seine Vesper von zu Hause im Rucksack hat.
Im Sommer ist es möglich, auch mit dem Auto bis an das Objekt heranzufahren. Im Winter fährt aus Spindlermühle ein Geländewagen zur Baude.
Rund 400 Meter von der Baude entfernt befindet sich ein 350 Meter langer Skilift, bald soll direkt neben dem Haus noch ein Lift für eigene Gäste entstehen. Weitere Möglichkeiten zum Skifahren bieten die Skiareale Medvedin und Hl. Peter in Spindlermühle.
Preiswert und beliebt
In unmittelbarer Nähe gibt es viele Loipen für Langlauf-Begeisterte. "Schon jetzt im Sommer melden sich Gäste für den Winter und Silvester an, da sind die Räume bestens ausgebucht", freut sich Bárta, der die Bärenbaude nun schon das fünfte Jahr führt. Fünf Kilometer von der Baude entfernt befindet sich übrigens die einzige Sommerrodelbahn der Gegend. Nahe der Baude sind Badegelegenheiten in Gebirgsteichen der Weißen Elbe. Die Umgebung ist auch günstig für Pilze- und Beerensammler.
Telefon: 00420 499 421 751

Wo es immer noch die Riesengebirgs-Sauersuppe gibt
Die Elbfallbaude

Die Geschichte der Elbfallbaude (Labská bouda), einer der bekanntesten Riesengebirgsbauden auf tschechischer Seite, beginnt im Jahre 1830, als eine unternehmungslustige Frau eine kleine Hütte aus Stein, Rinde und Reisholz baute, in der sie Ziegenkäse, Milch und Schnaps verkaufte.
Erst die späteren Besitzer erweiterten das ursprüngliche primitive Gebäude so, dass es den Gästen auch Unterkunft bot. In den Jahren 1878/79 baute der Graf Jan Harrach die Baude um, und 1904 errichtete er hier das erste Naturreservat im Riesengebirge. Die Elbfallbaude war bei den Deutschen seit jeher sehr beliebt. Wohl der einmaligen Lage und Aussicht wegen. Die Gäste konnten hier Riesengebirgs-Sauersuppe, Thüringer Klöße mit Grieben und Kraut und frisch gebackenes Brot verschmausen.
1965 brannte die Baude aus, vier Jahre später wurde der Grundstein für das neue Gebäude gelegt. Nach der Wende kam die Bergbaude in Privatbesitz. Sie wurde umfangreich rekonstruiert und voriges Jahr wiedereröffnet.
Die Baude liegt im südöstlichen Teil der Elbwiese (Labská louka) in einer Höhe von 1 340 Metern direkt im Zentrum der bekanntesten und schönsten Winter- und Sommerwanderwege, ganz in der Nähe der Elbequelle und des Elbewasserfalls. Mit dem Auto kann man allerdings nur bis in die Gemeinde Horni Misecky kommen.
Von hier aus geht es weiter mit dem Linienbus auf "Zlate navrší", die 2,5 Kilometer vom Hotel entfernt ist. Im Winter kann man auch mit Skiern von Špindleruv Mlýn (Spindlermühle) aus mit der Sesselbahn auf den Medvedín fahren und von dort auf dem markierten Weg auf dem Kamm folgen (rund fünf Kilometer).
Im Jahre 2000 wurde im tschechischen Teil des Riesengebirges das Projekt "Riesengebirge – Langlaufskiparadies" eröffnet. Geschaffen wurde ein Netz von mehr als 350 Kilometern Ski-, Wander- und Rennstrecken, auch an der Elbfallbaude vorbei.
Tiere und Kleinkinder sind heute im Hotel nicht erwünscht. Die Hotelleitung meint, dass das Haus für einen Aufenthalt von Kindern unter drei Jahre nicht geeignet ist.
"Die meisten Gäste nutzen die Baude vor allem als Einkehrstätte während ihrer Wanderungen", sagte der Betriebsleiter Zbynek Ryba. Bei gutem Wetter herrscht hier ein reger Betrieb. Die Riesengebirgs-Sauersuppe übrigens ist bei den Gästen noch genauso beliebt wie vor 100 Jahren. Heute kostet die Suppe übrigens 68 Kronen (reichlich zwei Euro).
Service
Anschrift. Labská spol. s r. o., Bedrichov 31, 543 51 Špindleruv Mlýn
tel.: 0042/0420/499 421 755
e-mail:
info@labskabouda.cz
www:
http://www.labskabouda.cz
Übernachtung. Insgesamt 120 Betten in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern mit attraktiver Aussicht und eigener Sanitärzelle.
Preise. Im Sommer kostet eine Nacht mit Frühstück 325 Kronen (11 Euro), im Winter rund 100 Kronen (drei Euro) mehr. Die Übernachtung mit Halbpension kostet rund 500 Kronen (17 Euro).

Wo Rehe äsen und Hirsche röhren
Auf dem Weg zu den Bergbauden des Iser- und Riesengebirges: Die Emmaquellenbaude.

Die Riesengebirgsbaude Jelenka, die im deutschen Emmaquellenbaude heißt, war ursprünglich eine Jägerhütte. Vor allem die Grafen Jaromír Cernín-Morzin aus der Marschowitzer Herrschaft nutzen sie regelmäßig. Heute grasen ringsum allmorgendlich Rehe auf den breiten Wiesen. Oft kann man dort auch die Hirsche röhren hören. Die vereinzelt und abseits stehende Hütte liegt in einer Höhe von 1 260 Meter an der Kreuzung der Wanderwege von Malá Úpa (Kleinaupa) zur Snežka (Schneekoppe).
“Ungefähr 20 Prozent unserer Gäste sind Deutsche”, sagt Pavel Hofman, der Besitzer der Baude. Zudem sei die Hütte nahe der polnischen Grenze auch von Polen gut besucht. Die Jelenka bietet nicht nur gutes Essen, sondern müden Wanderern auch eine preiswerte Unterkunft. In der erst vor kurzem rekonstruierten Herberge mit ganzjährigem Betrieb können bis zu 26 Leute in vier Mehrbettzimmern unterkommen. Übernachten kann man schon ab 120 Kronen (rund vier Euro).
Für echte Wanderer
Zur Baude Jelenka machen sich vor allem echte Wanderer auf, die sich einen eigenen Schlafsack mitbringen und denen auch eine Nacht im Doppelstockbett nichts ausmacht. Eine bequemere Unterkunft mit Halbpension kostet 350 Kronen (rund zwölf Euro).
Pavel Hofman ist seit fünf Jahren Besitzer der Emmaquellenbaude. Zuerst hatte er sie nur vermietet und betreiben lassen, ist aber, wie er selber sagt, "nicht auf verlässliche Leute gestoßen". Hofman war mit der Bewirtschaftung ziemlich unzufrieden. "Entweder haben sie mir die Miete nicht bezahlt, oder sie waren zu den Gästen nicht aufmerksam genug", sagt er. Seit zwei Jahren kümmert sich Hofman mit seiner Frau selbst um alles.
Das hat sich herumgesprochen: Bis zu 100 hungrige Gäste sind in der Saison jetzt täglich zu bewirten, freut sich Pavel Hofman. Zu den beliebtesten Gerichten gehören übrigens Quarkknödel mit Aprikosen und panierter Käse mit Kartoffeln oder auch süße Palatschinken mit Marmelade. Service
Kontakt. Horská bouda Jelenka
Horní Malá Úpa 122, 54227 Malá Upa.
Telefon: 00420/4 99 89 5.
chata.jelenka@seznam.cz ; www.sweb.cz/chata.jelenka

Wo sich im Winter die Skiläufer tummeln
Auf dem Weg zu den Bergbauden des Iser- und Riesengebirges: die Neue Schlesische Baude

Die Neue Schlesische Baude (Schronisko "Na Hali Szrenickiej") liegt auf einer weitläufigen Gebirgswiese in 1 195 Metern Höhe, westlich des Szrenica (Reifträger) im Bereich des Karkonoski Park Narodowy (Riesengebirgs-Nationalpark). Die erste Hirtenbaude ließ ein Herr Kranich 1787 an dieser Stelle errichten. Er bewohnte sie mit seiner Familie und Gehilfen.
Das Gebäude hieß zu damaliger Zeit "Kranichbaude", später "Neue Schlesische Baude", zum Unterschied zur Alten Schlesischen Baude (Schronisko pod Labskim Szcytem) am Hang der Labski Szczyt (Veilchenspitze). Jener Name galt bis 1945. Zunächst war die Bedienung von Touristen für die Baudenbewohner nur eine Nebenbeschäftigung. 1846 entstand jedoch ein zweites Gebäude, die Sommerbaude, das als Berghütte für Wanderer diente.
1937 erhielt die Baude die heutige Gestalt, den jetzigen Namen 1950, nachdem der Polnische Verband für Touristik und Landeskunde entstanden war. Seit der Renovierung 1961/62 ist sie die größte Baude auf der schlesischen Seite des Riesengebirges. Jan Zielinski ist seit 1992 der Leiter. Touristen können in Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmern übernachten. Anspruchsvollen Gästen stehen Appartements mit Dusche, WC und Fernseher zur Verfügung. Preiswerter sind Übernachtungen in Schlafräumen für sechs, acht, zehn und zwölf Personen. Außerdem bietet die Baude Vollverpflegung an.
Von der Alm hat man einen herrlichen Blick auf das Hirschberger Tal und das Isergebirge. Im Winter tummeln sich vor der Baude Abfahrtsläufer, denn die Kranich- oder auch Grenzwiese ist Teil des Ski-Gebietes "Ski Arena Szrenica".
Viele Wanderungen möglich
Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Neuen Schlesischen Baude ist der Wodospad Kamienczyka (Zackelfall). Einzuplanen sind zwei Stunden auf der roten Markierung. Wem das zu anstrengend oder zeitaufwendig ist, kann von der Talstation Marysin (Mariental) in Szklarska Poreba (Schreiberhau) den Sessellift zum Szrenica nehmen.
Touristen haben viele Möglichkeiten, von hier aus die Wanderung fortzusetzen. Beispielsweise in östlicher Richtung zu den Sniezne Kotly (Schneegruben) mit einem kurzen Abstecher zur Zrodla Laby (Elbquelle). In der Nähe des Szrenica gibt es einen Wander-Übergang nach Tschechien, wo man in kürzester Zeit zur Vosecka bouda (Wosseckerbaude) gelangt.
INFOS:
Kontakt: Na Hali Szrenickiej,
58-580 Szklarska Poreba, Polen
Telefon/Fax:0048/ 75 717 24 21
schronisko@hala-szrenicka.com
www.hala-szrenicka.republika.pl
Verpflegung: Das Büffet ist von 8 bis 22 Uhr geöffnet.
Übernachtung: Das Haus hat Kapazität für 110 Personen. Preise (ohne Verpflegung) pro Nacht und Person je nach Ausstattung der Zimmer und Service zwischen 16 und 31 Zloty (rund vier bis acht Euro).
Im Winter stehen ein umfassender Ausleihservice und ein privater Skilift (nur für Gäste) zur Verfügung.

Strenge Regeln: Besucher des Riesengebirgs-Nationalparks dürfen nicht von den gekennzeichneten Wanderwegen abweichen. Darüber wachen die Parkhüter, die jeden Frevel ertappter Heidelbeer- oder Pilzsammler ahnden. Wer das Verbot missachtet, muss mit Geldbußen von bis zu 500 Zloty (rund 125 Euro) rechnen. In erster Linie diene das rigorose Vorgehen der nachhaltigen Zurückdrängung von Flurschäden, schreibt eine polnische Zeitung. - SZ 18.07.05

Pilzsaison
Im Riesengebirge wirft die Pilzsaison ihre Schatten voraus. Geübte Sammler finden schon jetzt edle Juni-Steinpilze und Birkenpilze, schreibt die polnische Regionalzeitung "Slowo Polskie Gazeta Wroclawska". Jedoch erinnern wachsame Hüter des Riesengebirgs-Nationalparks (KPN) daran, dass in ihrem Verantwortungsbereich das Pilzesammeln nicht gestattet ist. Außerhalb des geschützten Terrains, so nahe der Ortschaften Podgorzyn (Giersdorf) und selbst bei Jelenia Gora (Hirschberg), bestünden dafür aber ausgezeichnete Möglichkeiten. SZ 04.07.05

Wo sich die Wanderpfade kreuzen
Auf dem Weg zu den Bergbauden des Iser- und Riesengebirges: Alte Schlesische Baude
Die Alte Schlesische Baude (Schronisko "Pod Labskim Szczytem") ist die älteste im westlichen Riesengebirge und steht im unteren Teil der Baudenwiese in einer Höhe von 1160 Metern. Bereits 1632 wurde hier am Böhmersteig (Czeska Sciezka), der Schlesien mit Böhmen verband, eine Grenzwarte errichtet, die Jägern als Schutzhütte diente. Mit der Zeit übernahmen sie Schäfer, die Reisenden eine Zuflucht gewährten. Nachdem auf der Kranichwiese eine neue Berghütte entstand, erhielt das ältere Bauwerk den Namen "Alte Schlesische Baude" (Stara Sklaska Buda).
1909 erfolgte ein Umbau, am Weihnachtsabend 1914 wurde sie durch ein Feuer zerstört, kurz danach wieder aufgebaut. 1938 kam ein für Übernachtungszwecke bestimmter Zweitbau hinzu. Die Bauten bestehen nach vielen Renovierungen bis heute.
Da sich hier mehrere markierte Wanderwege kreuzen, ist die Baude bei Touristen als beliebte Einkehrstätte bekannt. "Wir legen hier gern eine Rast ein, denn uns gefällt der gebirgstypische Charakter der Baude", meint zum Beispiel das Ehepaar Bressel aus Pfaffendorf. Hervorragend auch die Aussicht auf das Zackental, auf den Hirschberger Kessel, auf das Isergebirge (Gory Izerki) und zu den Schneegruben (Sniezne Kotly).
Der Weg aus Szklarska Poreba (Schreiberhau) mit der gelben Markierung dauert cirka zwei Stunden. Eine andere Route führt von Szklarska Poreba (Schreiberhau) über den viel besuchten Wodospad Szklarki (Kochelfall) mit seinen malerischen Felsformationen (blaue Markierung) aufwärts zur Schronisko "Pod Labskim Szczytem" ("Alte Schlesische Baude"). Es besteht die Möglichkeit, weiter zu den Sniezne Kotly (Schneegruben) zu wandern oder über den Kammweg sowie den Szrenica (Reifträger) den Rückweg anzutreten. Dabei kann von der Bergstation der Sessellift benutzt werden.
Die Baude gehört dem Polnischer Tourismus-Verband. Die Leiterin sorgt bereits seit 25 Jahren für das leibliche Wohl der Gäste. Mit Freude stellt die Wirtin fest, dass die Zahl der Wandertouristen aus Deutschland ständig zunimmt.
Herberge PTTK "Pod Labskim Szczytem", P 58-500, Szklarska Poreba
00 48-75-752 60 88

Wo man sich fühlt wie in einem Alpenhaus - Die Petersbaude.
Die Petersbaude (Petrova bouda) ist eine der bekanntesten Berghütten des Riesengebirges. Sie liegt in einer Höhe von 1 288 Metern direkt an der Grenze zu Polen. Obwohl sie ganzjährig immer gut besucht ist, ist sie keine Goldgrube.
"Die guten Zeiten sind wahrscheinlich vorbei", erzählt der Besitzer Zdenek Podrazil. Der erste Einbruch sei mit der Einführung der Westmark gekommen, der zweite Schlag mit dem Euro.
Podrazil hat die Petersbaude vor vier Jahren gekauft, vorher hatte er eine ähnliche Riesengebirgsbaude acht Jahre gemietet. "Die Deutschen sind unsere ständigen Kunden", erzählt er. "Sie sparen aber immer mehr. Früher waren sie großzügiger." Immer öfter stellt er fest, dass sie am Tisch ihre selbst gemachten Brote auspacken und nur Tee oder Bier dazu bestellen.
Die Petersbaude liegt am Wanderweg von der rund acht Kilometer entfernten Labská bouda (Elbfallbaude) zur Lucní bouda (Wiesenbaude), die rund sechs Kilometer entfernt ist. Sie befindet sich 45 Gehminuten von Spindleruv mlyn (Spindlermühle) und ist ein idealer Ausgangspunkt für sommerliche Wanderungen sowie für winterliche Sportaktivitäten. In der Nähe gibt es rund 15 Langlaufloipen und unzählige Wanderwege. Der Lift ist nur 500 Meter entfernt.
Am meisten gegessen wird übrigens Schweinebraten mit Kraut und Knödeln, die Portion für 95 Kronen (rund drei Euro), verrät der Wirt. "Und es schmeckt den Gästen immer", freut er sich. Es empfiehlt sich, in Kronen zu bezahlen, weil der Umtauschkurs in den Bauden fast immer höher ist.
Die Petersbaude wurde 1790 erbaut, zuerst als Kuhstall. Im Jahre 1812 wurde das Objekt umgebaut und ist seitdem ein Ausflugsziel. In den Jahren 1886 und 1887 wurde die Petersbaude teilweise im Alpenstil verbreitet, später bekam der ganze Komplex die Alpengestalt.
Service
Übernachten. Die Unterkunft mit Halbpension kostet 400 Kronen (rund 13 Euro), nur mit Frühstück zwei Euro weniger. Platz ist für 150 Gäste in Zwei-, Drei - und Vierbettzimmern.
Mountainbikes können ausgeliehen werden.
Špindleruv Mlýn 89, 543 51, Tel. und Fax:499 523 266 ,
petrovabouda@volny.cz
www.petrovabouda.cz

Pisten mit fünf Sternen
Die SkiarenaKrkonose im Riesengebirge verbessert ihre Angebote für Wintersportfreunde.
In der Tschechischen Republik gibt es nur drei Skizentren, die fünf Sterne aufweisen. Außer den Skigebieten Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) und Ski Pec (Petzer) rühmt sich nun auch das Skiareal Cerna hora (Schwarzenberg) – Janske Lazne (Johannisbad) dieses Privilegs. Wie die Zeitschrift "Vesely Vylet", zu deutsch "Ein lustiger Ausflug", berichtet, haben sich die benachbarten Skizentren in Pec und Janske Lazne unter der Bezeichnung Skiarena Krkonose (Riesengebirge) zur größten Skiregion in Tschechien zusammengeschlossen.
Auch auf Skiern von Ort zu Ort
Das ist natürlich vorteilhaft für Freunde des Wintersports. Zum einen gelten in beiden Orten gemeinsame Tickets, zum anderen sind die Zentren durch pendelnde Skibusse miteinander verbunden. Wintersportler, die sich beim Erwerb eines mindestens zweitägigen Skipasses für das Skifahren in beiden Orten entscheiden, stehen drei Seilbahnen und 22 Skilifte mit einer Transportkapazität von 20 000 Skifahrern pro Stunde zur Verfügung.
Der Fahrpreis für die Skiarena ist etwa fünf Prozent höher als der Fahrpreis für das Areal in Pec. Täglich verkehren zwischen Pec und Janske Lazne in jeder Richtung acht Skibusse. Vor allem Touristen können den Besuch der Skipisten variieren. Vom Gipfel des Cerna hora (Schwarzer Berg) besteht zudem die Möglichkeit, auch auf Skiern direkt nach Pec zu fahren, wobei man auf der vier Kilometer langen Strecke gerade einmal einen halben Kilometer in der Nähe der Kolinska bouda (Kolin-Baude) sanft bergauf skaten muss.
www.cerna-hora.cz (auch Deutsch)
Meldung 04.03.05

Wandern am Reifträger im Riesengebirge
Lift in Szklaska: Der Lift ist von 8 bis 16 Uhr in Betrieb. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen ist er geschlossen.
Bauden: Private Bergbaude Reifträger, ganzjährig offen,
Telefon: 0048/7 57 52 6 0 11,
Internet:
www.szrenica.pl
Schronisko Kamienczyk (Zackelfallbaude), nur im Frühjahr/Sommer bis Oktober geöffnet, Telefon: 0048/7 57 52 60 85.
Wanderkarte : Riesengebirge, Touristenkarte Maßstab 1:30 000, deutsche Erklärung auf der Rückseite,Verlag Plan, Jelenia Gora (1999), ISBN 83-88049-07-0.
Zitat SZ 13.11.04

Zwischen Gold und ewigem Eis
Der Riesengebirgskamm führt vorbei an Wasserfällen und Schneegruben

Szklarska Poreba (Schreiberhau) ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im polnischen Riesengebirge. Es gibt dort bewachte Parkplätze direkt an der Sudetenstraße und im Ortsteil Marysin (Mariental) bei der Liftstation zum Szrenica (Reifträger). Von hier kann man 18 oder 23 Kilometer wandern über den Szrenica, die Alte Schlesische Baude und durch die Schneegruben nach Jagniatkow (Agnetendorf), vorbei an der Kleinen und Großen Schneegrube.
In Szklarska Poreba, Marysin, geht es los per Sessellift oder zu Fuß entlang der schwarzen, später der roten Markierung hinauf zum Reifträger. Der Weg führt vorbei am Zackelfall. Das Zackerle, wie der kleine Fluss genannt wird, stürzt 27 Meter in die Tiefe. Die früher begehbare Zackelklamm ist für Besucher gesperrt. Allerdings kann man in den Kessel des Wasserfalls hinabsteigen. Hinter der mittleren von drei Kaskaden des Zackelfalls vertieften früher Goldsucher eine Grotte. Wasserfälle galten als ergiebige Goldfundorte.
Der Weg von hier gen Gipfel wird mit 2,2 Kilometern angegeben. Dort wartet die Schronisko Szrenica (Reifträgerbaude). Sie hat das ganze Jahr über geöffnet. Essen können Hungrige für vier bis 17 Zloty (ein bis vier Euro). Entspannt läuft es sich auf dem Kammweg in östlicher Richtung vorbei an den Sausteinen und weiter bis zu den Twaroznik (Quarksteine). Hier liegt ein Grenzübergang nach Tschechien.
Für die Tour nach Jagniatkow bleibt man in Polen und folgt der grün markierten Spur abwärts bis zur Schronisko "Pod Labskim Szczytem", der Alten Schlesischen Baude. Von der Baude geht es etwa 50 Meter aufwärts und weiter der grünen Markierung folgend. Vorbei an teils abgestorbenen Bäumen erreicht man Maly i Wielki Sniezne Kotly, die Kleine und Große Schneegrube. Sie sind ein Relikt aus der Eiszeit. Die meiste Zeit des Jahres liegt in diesen beiden Gruben Schnee, auch im Sommer. Im weiteren Verlauf kommt man vorbei am Abzweig zu den Czarny Kociol Jagniatkowski (Schwarzen oder Agnetendorfer Schneegruben), dann führt der Korallensteig abwärts. Hier im Rozdroze pod Smielcem (Brandloch) zweigt der Koralowa Sciezka nach links ab, und es geht auf Blau drei Kilometer abwärts, vorbei an den Korallensteinen bis nach Jagniatkow.
Beim Gerhart-Hauptmann-Haus biegen Wanderer auf die schwarze Markierung nach links ab. Weiter geht es auf dem Droga pod Reglami. Die schwarze Markierung verlässt bei Drei Ahorn den Leiterweg, aber es geht weiter geradeaus bis zum Ausgangspunkt.
Zitat SZ 13.11.04

Von Wurzelsdorf zurück nach Annatal - Zwischen Riesen- und Isergebirge
Für Eisenbahnfans und Zugrückfahrer ein Abstecher hinauf zur ehemaligen Grenzstation Korenov (Wurzelsdorf), bekannt auch als Polubny (Polaun) oder Zelene udoli (Grüntal) unternommen (10,2 km – 699 m ü. NN). Wer den Zug nicht nutzt, geht zur Rechtskurve zurück (10,7 km) und die Serpentine abwärts. Bei der gleich folgenden Linkskurve ist ein Restaurant (10,8 km).
Die Straße biegt nun bei der Polizeistelle etwas links, bei der Baude "Sandra" rechts. Hier ist Vorsicht geboten: Linker Hand zweigt der zunächst noch unmarkierte Planweg ab (11,4 km)!
Wir besuchen aber erst noch 100 m geradehin das Restaurant "Martinske udoli (Martinsthal)". Dann kehren wir zum Planweg zurück (11,6 km) und wandern rechter Hand zum Wegweiser nahe der Iserbrücke mit der abbiegenden roten Trasse (11,8 km – 621 m ü. NN). Rechts der roten Markierung folgend gelangen wir über die Wölbebrücke wieder aus dem Iser- ins Riesengebirge. Nach den Bauden (12,0 km) gelangen wir über den Freiplatz und hin zur Birkengruppe mit rotem Querbalkenzeichen. Nach einer zweimaligen Wildbachquerung mit Linkskurve steigt der Waldweg immerfort weiter an. Besonders steil ist die Trasse bei der hohlwegartigen Rechtsdrehe (12,5 km). Bei der unklaren Wegegabelung auf der Höhe geht es auf dem linken Ast weiter zum Wald-Wiesen-Rand (12,9 km). Diesen linker Hand emporsteigend sind wir bald am Ww Mytini (Strickerhäuser – 13,3 km – 738 m ü. NN).
Wir folgen der roten Marke auf der Straße (Taxistand beim Bahnhof, Buszubringer) wieder hinab zur Bergbaude "Diana" (14,8 km – 660 m ü. NN)). Hier beim Ww können wir die rote Markierung verlassen und auf einem blau markierten Pfad steil hinab zur Fernstraße E 65 steigen (15,1 km – 641 m ü. NN). Diese wird links versetzt überschritten, eine Höhenkoppe erreicht und dort halbrechts den Fahrweg hinab ins schöne, von der Mumlava (Mummel) durchflossene Anenske udoli (Anna-Tal) gewandert. In diesem reizvollem Tale mit den vielen Privatpensionen hat man überhaupt nicht den Eindruck, in einem der sehr belebten Ferienzentren zu sein. Ziemlich am Anfang lohnt ein Blick in einen Garten mit Zapfengestaltung. Der mit Zapfen verkleidete Nistkasten birgt ein "Geheimnis"! Vorbei an der Johannesquelle gelangen wir zur unteren Station des Sesselliftes (16,5 km – 660 m ü. NN) auf den Certova hora (Teufelsberg – 1 021 m ü. NN).
Zusatzinfo unter (0351) 4 71 48 02

Rokytnice nad Jizerou
Ideale Bedingungen für den Wintersport bietet das in 630 bis 1 312 Meter Höhe gelegene Rokytnice nad Jizerou (Rochlitz an der Iser). Der Ort gehört zu den bekanntesten Zentren des Reiseverkehrs in der Tschechischen Republik mit idealen Bedingungen für den Wintersport. Die langen, regelmäßig präparierten Skipisten aller Schwierigkeitsstufen bieten eine große Variabilität des Skifahrens an. Das Areal Horni Domky ist gut geeignet für Anfänger, genauso wie für anspruchsvolle Skifahrer, das Areal Studenov wiederum für weniger tüchtige Skiläufer und Familien mit Kindern. Die moderne Viersesselbahn bringt die Touristen in die Höhe und ist der ideale Ausgangspunkt für die präparierte Langlaufstrecke – den Riesengebirgsskiweg. Neu in dieser Saison ist eine gemeinsame Fahrkarte mit Studenov und ein Beschneiungssystem auf der blauen Skipste Horni Domky.
Ticketpreise: Horni Domky: Erwachsene 520 Kronen (Czk) je Tag (etwa 16 Euro); Kinder 360 Czk (11 Euro). Studenov: Erwachsene 33 Czk (10 Euro); Kinder 220 Czk (7 Euro).
Skipisten: 13,5 Kilometer leicht, mittelschwer und schwer, davon 2 km künstlich beschneit.
Lifte: eine Viersesselbahn und zehn Schlepplifte. Gesamttransportkapazität: 8 150 Personen je Stunde.
Loipen: 31 Kilometer präparierte Langlaufloipen vorhanden.
Sonstige Dienstleistungen: Vorhanden sind Skischulen, Kinderskischulen, Skiverleih, Snowtubing, bewachter Parkplatz, Skibus, Snowboardfahrten, Paragliding.
Klassifizierung: Für die Wintersaison 2003/2004 hat das Skiareal vier Sterne bekommen.
Anreise: Motorisierte Touristen fahren über Zgorzelec – Jelenia Gora – Szklarska Poreba – Grenzübergang Jakuszyce – Harrachov weiter in Richtung Vrchlabi.
Meldung SZ 07.02.04